Nach einer kurzen Strecke auf der Hauptstrasse 2 von Brockville aus, fuhren wir auf dem 1000 Islands Parkway. Neben der Hauptstrasse wurde eine Fahrradpiste auf mehr als 40 Km angelegt. Leider ist die Piste an manchen Stellen schlechter als die Hauptstrasse, was einem dazu verleitet doch auf die zwar wenig befahrene, aber trotzdem gefährlichere Strasse zu gehen.
In Gananoque gönnten wir uns ein Kaffee im Tim Hortons, die Kanadische Antwort auf Starbucks. Weil es hier keine Tea-Rooms gibt, wird Tim Hortons zum Treff der Rentner, Frauen an einem Tisch, Männer am anderen.
Nach dieser Pause drehte sich der Wind und die Strasse wurde immer hügeliger. Na ja, ändern kann man es ja nicht, also nichts wie rein. In Kingston angekommen, wussten wir dass wir noch durch die halbe Stadt fahren mussten. Die Strassen sind hier meistens schlechter im Stadtzentrum als auf der Landstrasse und wir genossen noch ein wenig Abendverkehr.
Auf der langen Princess Street gibt es ein paar Motels, wir wählten das 7 Oaks Motel aus um eine erste Anfrage zu starten. Hinter der Theke stand eine Chinesin, deren gebrochenes English immer nur sagte: “neuer Fernseher, neue Matraze, alles neu”. Wir nahmen das Zimmer und setzten uns zuerst, die untergehende Sonne betrachtend, vor die Zimmertür. Unser Nachbar, vermutlich ein Italiener, fragte woher wir kommen und ob wir Morges kennen und schenkte uns dann ein Bier (750 ml) aus Québec, La Fin du Monde. Es ging nur eine paar Minuten und wir waren uns plötzlich nicht mehr sicher ob wir es noch über die Strasse zum Restaurant schaffen würden. Dann traff der nächste Nachbar ein, ein Inder aus Trinidad-Tobago und Lastwagenchauffeur. Es sah uns mitleidig an, und riet uns auf keinen Fall ins Chinesische Restaurant zu gehen. Er meinte: “geht in den Laden, kauft euch Brot, Käse und Schinken, macht euch ein Sandwich! ich mach es auch so, und noch ein paar für Morgen”. Wir konnten ihm nicht sagen dass wir jetzt lieber ein grosses Steak (fr)essen möchten.