Avenue of the Giants

Im Humboldt Redwoods State Park gibt es die Avenue of the Giants, eine 50 km Strasse die parallel zum Highway 101 durch dichten Wald (Küstenmammutbäume) führt. Weil der Wald so dicht ist, ist es immer kühler als auf dem Highway.

Auf dem Zeltplatz machte eine Gruppe von Amerikanern diese Bemerkung: “Schau mal diese Biker, die sind alle spindeldürr!”. Ein Kanadischer Radfahrer antwortete darauf: “Wir haben in Kanada zwei Wörter dafür – gesund und fit!”.

Vom Humboldt State Park führt die Strasse noch etwas mehr ins innere des Landes, bevor es über einen Berg wieder an die Pazifikküste geht. Bei der letzten Abfahrt fiel die Temperatur plötzlich um fast 15 Grad innerhalb von 50 Metern.

Neben einem Küstenmammutbaum Auf dem Zeltplatz, Humboldt State Park, CA Der UPS Wagen

Welcome to California …

… sagte uns heute ein Arbeiter. Wir hatten das Schild schon vor zwei Tagen am Strassenrand gesehen, und auch in einem Prospekt mit dem Gesicht von Arnold Schwarzenegger, dem Gouverneur von Kalifornien.

Auf dem Weg zum Elk Prairie Zeltplatz im Redwoods National Park sahen wir einen 92m hohen Baum. Das ist zwar nicht der höchste Baum, aber er ist so gross, dass man seine Krone nur erahnen kann.

Am nächsten Morgen (6h30) konnten wir in aller Ruhe einem Hirsch zusehen, dann einige Brombeeren fürs Frühstück sammeln, das Zelt trocknen lassen und bis zum Tagesziel, Eureka, radeln.

Big Tree Wayside (92m hoch, 6m Durchmesser), Redwoods, CA Fast tropischer Urwald, Redwoods, CA Roosevelt Hirsch auf dem Elk Prairie Zeltplatz, Redwoods, CA

Abschluss der Oregon Coast

Seit dem letzten Post sind wir weiter nach Süden gefahren. Die Landschaften sind hier wilder, die Städte werden kleiner und die Distanzen dazwischen sind grösser.

Wir trafen mehrere Male auf ein Ehepaar aus Manitoba, Anthony und Connie. Zuerst vor einem Motel in Tillamook, dann in Florence und schliesslich nicht weit vor Coos Bay. Wir verabredeten uns zum Dinner und hatten einen sehr angenehmen Abend. Sie fuhren am nächsten Tag weiter, wir machten zwei Tage Pause in Coos Bay.

Nach Coos Bay zelteten wir zweimal, im Humbug Mountain State Park und dann im Harris Beach State Park. Die meisten Parks haben sogenannte “Hiker-Biker” Zeltplätze, mit Tisch und Feuerstelle, und sogar Warmwasserduschen. Bis auf den harten Boden und das fehlende Frühstück, fast luxuriös!

Von Brookings fuhren wir nur eine kurze Strecke nach Crescent City, und schon waren wir in Kalifornien. Als wir aus einer Seitenstrasse in die Hauptstrasse einbogen, überholte uns ein Auto und wir hörten Connie’s Stimme: “Braucht ihr eine Fahrgelegenheit?”. Sie hatten ihre Tour in Arcata beendet und ein Auto gemietet um die Küste in die andere Richtung zu fahren. Auf dem Weg nach Norden haben sie gehofft, uns zu sehen und hätten uns beinahe verfehlt, was für ein Zufall!

Die Küste von Oregon hat ihre eigene Webseite, Oregon Coast Visitors Association.

Anthony und Connie aus Manitoba Strand bei Port Orford, OR Surfer beim Cape Sebastian State Park, OR Sonnenuntergang im Harris Beach State Park, Brookings, OR Sonnenuntergang im Harris Beach State Park, Brookings, OR Sonnenuntergang im Harris Beach State Park, Brookings, OR Sonnenuntergang im Harris Beach State Park, Brookings, OR Sonnenuntergang im Harris Beach State Park, Brookings, OR Sonnenuntergang im Harris Beach State Park, Brookings, OR

An der Klippe

Die Strasse folgte bis jetzt nicht immer der Küste, aber zwischen Yachats und Florence fuhren wir ganz dicht am Abgrund. Manchmal waren es nur ein paar Meter bis zum Meer, dann führte die Strasse wieder 200m hoch.

Wir schalten 1’000 bis 2’000 Mal am Tag. Es geht 100m steil hoch, dann wieder runter, scharfe Rechtskurve, der Pannenstreifen verschwindet plötzlich, ein Kanaldeckel mitten auf der Strasse, und dann noch die unzähligen Glassplitter. Wir hatten schon den 3ten Platten seit Victoria (und nur einen zwischen Boston und Victoria). Wenn es nicht Glassplitter sind, dann bohren sich 3cm lange Holzschrauben durch den Kevlarreifen, keine Chance auch mit den besten Reifen. Wir sind aber jedesmal froh, dass es nicht schlimmer ist. Wir wurden zum Glück noch nie von einem Fahrzeug in den Graben geschubst.

Die Fahrer von Campingbussen (riesig mit Auto als Anhänger) sind nicht Profis und kennen meistens die Masse ihres Fahrzeugs nur aus dem Katalog. Da sind uns die grossen Sattelschlepper noch lieber. Sie fahren zwar schneller vorbei, aber wenigstens kennen sie ihr Fahrzeug besser. Unter den Autofahrern gibt es auch allerlei. Einige bremsen ab, und überholen sehr rücksichtsvoll, anderen ist der Luftdruck kein Begriff. Sie preschen mit 100 km/h vorbei, dass uns der Lenker fast aus der Hand gleitet.

Die kurvigen und steilen Strassen haben also auch ihre Vorteile: auch Autos können nicht schneller als 50 fahren.

Alsea Bay Bridge, Waldport, OR Nach Yachats, OR Heceta Head Lighthouse, Cape Creek, OR