Langer, flacher Tag mit Wind

Nach einem sehr kurzen Tag und einer wetterbedingten Pause, konnten wir wieder das Fahrrad satteln. Bei 9 Grad um 9 Uhr trafen wir den Motelbesitzer im Bademantel beim Zeitung lesen und Kaffee trinken. Er lächelte nur, und bat uns noch einen vor dem Start zu nehmen.

Von allen Faktoren die das Fahren angenehm machen (Sonne, Strasse, Temperatur, Wind, Verkehr), waren die meisten sehr negativ. Zu unseren Gunsten war die Strasse von Gentilly (Bécancour) nach Sorel-Tracy aber so flach wie eine Strasse nur sein kann. Die grösste Steigung betrug nicht mehr als 2 m. Um uns nicht ganz glücklich zu machen mischte sich der Wind mit 20 – 30 Km/h aus Westen in die Partie.

Im Touristenbüro von Bécancour überhäufte uns die Angestellte mit Prospekten über die Region. Wir brachten es nicht übers Herz ihr zu sagen dass wir die Region in etwa einem halben Tag durchqueren würden und nahmen das Papier dankend an.

In Pierreville hatte ich plötzlich das Gefühl dass wir das Motelzimmer doch besser reservieren sollten. Pause beim nächsten Glaceladen, Laptop aus der Taschen, Verbindung mit dem Wireless “Linksys” und schon hatten wir die Telefonnummer zur Hand. Wir teilten der Besitzerin mit dass wir so circa 19h30 dort sein würden.

Wir traffen um 19h29 ein, zwei Damen warteten schon darauf dass wir nicht erscheinen, so ein Glück!

Weil es im Umkreis von 2 Km kein Restaurant gab, bestellten wir vom Chinesen das Menu Nr 6 (Luxus pur für 15.- CHF – pro Person versteht sich). Fünfzehn Minuten später kam der Kurier mit einer riesen Packung.

Morgen geht es nach Montréal, juhui!

Brücke über den Yamaska Fluss Etwas schief aber billig zu haben Sai Woo 5-gang aus der Tütte für 26.- $

Kleine Leistung – muss auch sein

Gestern ist unsere Leistung auf ein Minimum gesunken. Ich werde die Distanz nicht erwähnen, aber zu unserer Entschuldigung muss man sagen dass eine Schlechtwetterperiode im Anmarsch ist. Die Wettervorhersage ist eher schlecht, nicht nur Regen sondern es soll auch 10 Grad kälter werden. Wir haben beschlossen eine Bleibe für die nächsten Tage zu finden und auf bessere Zeiten zu warten.

Das Motel de la Place du Golf wird von einem 75-jährigen Herren gehalten mit dem wir ein längeres Gespräch beim Morgenkaffe hatten. Er hat uns angeboten sein Auto für einen Ausflug nach Trois-Rivières zu nehmen (was wir nicht annehmen konnten).

In der Nähe des Motels befindet sich ein kleines Restaurant, wo wir einen ausgezeichneten “gâteau au chocolat” geniessen konnten. Der Tag ist gerettet.

Aussicht vom Zeltplatz Regenwolken im Anmarsch Noch ist die Sonne da

Québec aus der Ferne

Mit dem Fahrrad durch eine grosse Stadt zu fahren ist für uns nicht immer einfach. Viel Verkehr und komplizierte Wegführungen sind nicht angenehm, aber auf der Südseite des Saint-Laurent gibt es einen 15 Km langen Fahrradweg, den parcours des Anses. Mit etwas Rückenwind konnten wir an einem sonnigen Samstag diesen Weg durch Québec mit vielen begeisterten Fahrradfahrern geniessen.

Danach folgten wir die 132 Strasse weiter nach Südwesten bis nach Deschaillons sur Saint-Laurent wo wir, trotz Kälte, die erste Nacht auf dem Zeltplatz von Cap à la Roche verbrachten. Nach einem langen Tag konnte uns der gelegentliche Regen während der Nacht auch nichts mehr antun.

Das Schloss von Québec vom parcours des Anses Bauernhof im Legoland Erste Nacht auf dem Zeltplatz

Lévis – schon fast Québec

Ich habe bemerkt dass es sich im Westen nicht um den Mont Sainte-Anne, sondern um das Massif von Petite-Rivière Saint-François handelt. Bei sovielen Sankt-Irgendetwas kommt man schon ins schwitzen.

Der Tag war sehr erholsam für mich. Meine bessere Hälfte hat sich bemüht alle Tankstellen und Restaurants abzuklappern (ich sage nur “sofortiges Bedürfnis”).

Am Saint Laurent (immer noch) Eine von vielen Stationen 132 - Route Verte