Endlich gegen Westen

Nachdem wir uns seit fast 1000 Km Richtung Nord-Ost bewegten, haben wir heute endlich die Richtung gewechselt: “Go West” heisst es ab jetzt, und zwar für die nächsten fünf Monate.

Die 132 führt von Rivière-Du-Loup nach Saint Jean-Port-Joli, meistens am Ufer entlang. Im Hinterland sieht man grosse Bauerhöfe, am Ufer nette kleine Ferienhäusschen.

Von Rivière-Du-Loup sieht man im fernen Westen die Hänge des Massif von Petite-Rivière Saint-François, aber wir dachten nie dass wir in einem Tag fast auf der höhen dieser Berge sein würden. Aber 100 Km sind halt auch in Kanada relativ weit.

Am Saint Laurent Sur les routes du Kamouraska Kleine Pause in Saint Denis

In Rivière-Du-Loup am Saint-Laurent

Der zweite Teil des Petit Témis war unser Tagesziel, aber schon nach 10 Km mussten wir diesen Weg verlassen, weil es in den Wäldern noch viel zu viel Schnee hat. Wir machten einen Abstecher nach St-Elzéar-De-Temiscouata und zurück auf den befahrenen Highway 185. Dort sind Fahrräder erlaubt, also fuhren wir auf dem Pannenstreifen bis ungefähr 10 Km vor Rivière-Du-Loup. Wir waren überrascht wie gross diese Stadt ist. Nach ein paar Umwegen, sahen wir dann vor uns den Saint-Laurent, der hier viel breiter als ein Fluss ist (fast 20 Km breit).

Schotterstrasse nach St-Elzéar-De-Temiscouata Strasse in Rivière-Du-Loup

Rasttag in Cabano

Cabano ist ein hübsches kleines Dorf am Lac Témiscouata. Die Beine sind müde, der Körper möchte nicht wieder an die Kälte, wir gönnen uns einen ruhigen Tag. Wir sind wieder 240 Km weiter seit Houlton, ME.

Ein gutes Frühstück im Pub du Lac und später noch einen kleinen Spaziergang zum Supermarkt runden diese Tag ab.

Abend in Caribou Motel am Lac de Témiscouata Der Fraser Park in Cabano

Erster Teil des Petit Témis

Als wir Martin’s Motel verliessen, gab uns Bruce Ouellette, der Besitzer, noch seine Visitenkarte. Er möchte ein Email von uns erhalten, wenn wir die Reise beedet haben. Gestern Abend hatte wir noch fast eine Stunde über die Têtes-à-claques gesprochen und uns die besten Clips erzählt. Bruce spricht fliessend französisch, weil er ein Akadier ist.

Vom Motel zur Grenze waren es nur 3 Km, der Übergang war problemlos. Die Amerikaner und Kanadier waren beide sehr freundlich. Vom Edmundston fuhren wir den ersten Teil des Parc du Petit Témis, ein Fahrradweg der auf einer alten Bahnlinie gebaut wurde. Das Wetter war zum Teil sehr kühl, manchmal sogar richtig kalt. Wir mussten die Fahrräder etwa 20-mal über verbleibende Schneeflecken schieben. Der Weg war auch extrem weich, die Räder blieben fast am Boden kleben (hatten wir jedenfalls das Gefühl). Ich musste mich einmal sogar mit dem Druckluftmesser vergewissern dass ich keine Platten hatte.

Am Anfang des Petit Témis trafen wir noch Jean, einen Polizisten aus St-Basile. Er fuhr ans uns vorbei, kehrte aber nach zwanzig Metern wieder zurück und wir plauderten eine halbe Stunde. Wie wir später erfahren sollten, sind in dieser Jahreszeit die Fahrradfahrer sehr selten. Auf der gesamten Strecke von 60 Km haben wir kaum mehr als 5 Fahrradfahrer getroffen, meistens in der Nähe der Dörfer.

Campingplatz im Wasser des Madawaska River Pause im Petit Témis Willkommen in Québec Am Lac de Temiscouata