Madawaska – die nordöstlichste Stadt der USA

Wir hatten einen anstrengenden Tag vor uns. Die Temperatur war tatsächlich gesunken, dafür war der Wind nicht mehr ganz so schlimm. Wir fuhren von Caribou nach Van Buren. Ursprünglich wollten wir hier über die Grenze nach Kanada gehen, aber die Brücke ist nach dem Hochwasser geschlossen. Wir erfuhren zwar dass sie trotzdem für Fussgänger passierbar ist, aber die Wirtsfrau in Van Buren riet uns auf französisch die US-1 nach Madawaska zu nehmen, weil es dort weniger Verkehr habe. Die Strasse war dann auch in sehr gutem Zustand (breiter Pannenstreifen) und nahezu flach. Weil wir in Van Buren die Richtung um fast 90 Grad geändert hatten, konnten wir auch noch von einem leichten Rückenwind profitieren.

Wir fanden das “einzige” Motel von Madaswka auf Anhieb, Martin’s Motel, wo es sogar Wifi hat.

Auf Googlemap findet man Madawaska, ME hier.

Tankstelle in Van Buren Madawaska, ME Grosi in Grand Isle

Nach Caribou, ins Land von Boreas

Boréas war in der griechischen Mythologie der Nordwind. Um es kurz zu machen, wir hatten ihn als Begleiter den ganzen Tag im Gepäck. Der Typ war so schwer dass wir teilweise nur knappe 10 km/h schafften. Wenn es runterging, mussten wir kräftig in die Pedale tretten um nicht rückwärts den Berg wieder hoch zu fahren.

Als wir den SuperBus sahen, dachten wir einen kurzen Augenblick daran unsere Fahrräder dafür einzutauschen. Bei Blaine, sahen wir dann die Windräder, ein sicheres Zeichen dafür dass es wahrscheinlich immer viel Wind hat.

Fahrrad gegen SuperBus tauschen Einfach US-1 Big Rock Skigebiet bei Blaine, ME

Das Leben im Motel

Die Wetterprognosen sind auch hier nicht besser als in der Schweiz. Wir stehen früh auf, schauen aus dem Fenster und entscheiden dann ob wir weiterfahren. Wenn es auf der Strecke regnet, fällt es leichter es zu akzeptieren, aber schon im Regen zu starten geht uns gegen den Strich.

Damit unser Tag aber nicht ganz sinnlos ist, verbringen wir die Zeit mit Shopping und einem gesunden langen Schlaf. Weil die Fahrräder meistens ins Zimmer mitgenommen werden können, lässt sich auch die Schaltung oder die Bremse nach dem Frühstück kurz nachstellen.

Auf dem Weg vom Einkauf haben wir noch kurz im Maine Visitor Center, eine Einrichtung für Touristen, vorbeigeschaut. Eine ältere Dame hat uns mit Begeisterung erklärt wie wir am besten nach Edmundston kommen und uns darauf aufmerksam gemacht dass die Strasse auf der amerikanische Seite wegen dem billigeren Benzin besser wäre. Als wir sie fragten wie es hier in der Gegend vor 50 Jahren waren, musste sie selber erstaunt feststellen dass sie vor 55 Jahren von Bangor nach Houlton gezogen ist.

Fahrräder im Zimmer Jeden Tag auspacken/einpacken Aussichten für Morgen

Houlton im Schnee

Wir sind heute die längste Strecke bis jetzt gefahren. Wir hatten die Wahl von Lincoln nach Houlton über Sherman oder direkt zu fahren. Wir haben uns für den direkten Weg entschieden, auch wegen der bevorstehenden Kältewelle. Auf der US-2 und US-2A hatten wir wenig Verkehr (etwas mehr Gegenverkehr) und eine gute Strasse. Diese Strasse wird hauptsächlich für den Holztransport verwendet. Die grossen Lastwagen fahren ohne Bedenken mit 80 km/h an einem vorbei.

Von Macwahoc Plantation bis Houlton sind es knapp 70 km ohne Tankstelle (unsere Hauptversorgungsquelle) auf einer einsamen Strasse durch Wälder und über Hügel. Im Mittelstück sahen wir noch Schnee, der Winter 2007/2008 war ein Recordwinter was Schneefall betrifft (über 5m in Caribou – 70km nördlich von hier). Erst kurz vor Houlton sahen wir dann Felder und es ging fast nur noch bergab, der Lohn für den anstrengenden Anstieg.

Lumbertrucks in Macwahoc, ME Schnee im Mai 30 km vor Houlton