Die Strasse folgte bis jetzt nicht immer der Küste, aber zwischen Yachats und Florence fuhren wir ganz dicht am Abgrund. Manchmal waren es nur ein paar Meter bis zum Meer, dann führte die Strasse wieder 200m hoch.
Wir schalten 1’000 bis 2’000 Mal am Tag. Es geht 100m steil hoch, dann wieder runter, scharfe Rechtskurve, der Pannenstreifen verschwindet plötzlich, ein Kanaldeckel mitten auf der Strasse, und dann noch die unzähligen Glassplitter. Wir hatten schon den 3ten Platten seit Victoria (und nur einen zwischen Boston und Victoria). Wenn es nicht Glassplitter sind, dann bohren sich 3cm lange Holzschrauben durch den Kevlarreifen, keine Chance auch mit den besten Reifen. Wir sind aber jedesmal froh, dass es nicht schlimmer ist. Wir wurden zum Glück noch nie von einem Fahrzeug in den Graben geschubst.
Die Fahrer von Campingbussen (riesig mit Auto als Anhänger) sind nicht Profis und kennen meistens die Masse ihres Fahrzeugs nur aus dem Katalog. Da sind uns die grossen Sattelschlepper noch lieber. Sie fahren zwar schneller vorbei, aber wenigstens kennen sie ihr Fahrzeug besser. Unter den Autofahrern gibt es auch allerlei. Einige bremsen ab, und überholen sehr rücksichtsvoll, anderen ist der Luftdruck kein Begriff. Sie preschen mit 100 km/h vorbei, dass uns der Lenker fast aus der Hand gleitet.
Die kurvigen und steilen Strassen haben also auch ihre Vorteile: auch Autos können nicht schneller als 50 fahren.