Von Kornfelder nach Weiden

Bis Swift Current sahen wir noch viele Kornfelder am Strassenrand. Dieses Bild änderte sich allmählich während den letzten zwei Tagen. Immer weniger Felder, dafür immer mehr Stacheldraht und einsame Kühe auf riesigen Weiden.

Maple Creek, zwischen Swift Current und Medicine Hat, befindet sich 10 km südlich vom Highway. An der Abzweigung steht zwar ein Motel, das sieht aber sehr schäbig aus. Deshalb beschlossen wir auf dem Zeltplatz, Eagle Valley Park, zu übernachten. Während wir unsere Sandwiches zum Abendessen verzehrten, sahen wir wie der Ostwind immer stärker wurde. Wir fragten uns mehrmals, ob es nicht besser gewesen wäre, noch ein paar Kilometer zu fahren. Auf dem Zeltplatz konnten wir aber den Luxus einer warmen Dusche geniessen und wir ahnten, dass es auf dem Weg nach Medicine Hat nichts besseres geben würde (es war auch so!).

Am nächsten Tag war der Ostwind zwar schwächer aber immer noch da. Wir fuhren bis Medicine Hat und kamen noch vor der grossen Hitze an, die sich jetzt fast jeden Tag nach Mittag aufbaut.

Wir sind in Medicine Hat, Alberta !

Stacheldraht in der Prärie Es hat noch Plätze frei auf diesem Parkplatz! Stolzer Kosovar in Alberta

Nach Swift Current

Die Distanzen zwischen den Dörfern im Westen von Saskatschewan werden immer grösser. Weil Gewitter im Sommer immer möglich sind, müssen wir kurzfristig entschliessen ob und wie weit wir fahren werden. Gestern hatten wir uns in Moose Jaw entschieden doch noch bis Caronport zu fahren.

Nach einem ausgezeichneten Früstück im Pilgrim Inn, beschlossen wir von Caronport, SK direkt nach Swift Current, SK zu fahren. Die Landschaft ist hier hügeliger als man erwarten würde. Weil die Steigungen mässig sind und sich über Kilometer erstrecken, sind sie jedoch nicht sehr anstrengend.

Vor Chaplin traffen wir einen Radfahrer am Strassenrand. Er flickte gerade den 11ten Platten auf seiner Reise. Er war so in seiner Welt vertieft, dass er uns nicht kommen sah. Er schien aber irgendwie froh zu sein, dass wir ihn moralisch beim flicken halfen.

Etwa 20 km vor Swift Current sahen wir in der Ferne schon die ersten Blitze im pechschwarzen Himmel. Die Aussicht mitten auf dem Highway zu stehen, motivierte uns nach 135 km noch einmal einen Supersprint hinzulegen. Weil der Pannenstreifen immer schlechter wurde, wechselten wir auf die glatte Fahrbahn. Alle Lastwagen- und Autofahrer schienen plötzlich volles Verständnis für uns zu haben und so erreichten wir mit den ersten Regentropfen Swift Current.

Dirtbike oder dirty bike? Viele geplatzte Reifen auf dem Pannenstreifen Grain elevator

Monotonie in der Prärie

Wir fahren schon seit Tagen in der Prärie und dabei fällt mir immer wieder das Lied “Monotonie” von Ideal ein. Das Lied ist mehr als 25-jährig, aber ich fand es auf Youtube und möchte euch dieses Juwel der Neuen Deutschen Welle nicht vorenthalten.

Ansonsten beschäftige ich mich gerade mit der Galerie von WordPress (mit dem Tag [gallery] und nicht mit der Gallery) und der Integration in Lightbox, sowie einem bevorstehenden Upgrade auf die Version 2.6.

Man kann also durchaus mit dem Fahrrad durch Kanada und dabei noch etwas Informatik machen.

Ich bin sooo müde

Von einem Extrem ins andere. Mit Rückenwind läuft alles wie an der Tour de France, mit Gegenwind ist es nur noch TorTour.

Die Strecke nach Regina, SK, schaffte uns mehr als wir sie. Aufsteller des Tages war aber wiederum ein Gespräch vor dem Tim Hortons. Das rettete unseren Tag und wir fuhren mit vollem Enthusiasmus ins Motel.

Der Rezeptionist wunderte sich warum jemand aus der Schweiz Regina besuchen möchte und klagte dann fast 10 Minuten über seine Stadt. Er konnte uns aber auch nicht sagen wo er am liebsten leben möchte. Wieder ein Fall von “the grass is always greener on the other side of the fence” oder “andere haben es immer besser”. Dabei ist Regina gar nicht so schlimm. Es ist grösser als Bern, und die Einwohner scheinen es nicht eiliger zu haben als die Berner. Eigentlich sehr sympathisch.

Es ist wirklich flach